Fasziniert vom Oktopus, der Intensität seines Blicks, seiner Fähigkeit mit Augen und Haut zu sehen und seiner Wandelbarkeit, entsteht eine Serie von 21 Gemälden, die durch eine markante Form verbunden sind und sich in Sprache, Farbe, Musterung und Textur zugleich die Freiheit nehmen zu spielen. Was bleibt ist die Aufforderung, den Blick zu erwidern und in die Fülle dieser Erscheinungswechsel einzutauchen.
Ko-Kreation von Philip und Rebekka Apostolidis unter Mitwirkung von Maya Apostolidis
Acht Arme, dazu drei Herzen und ein Gehirn, das nicht nur im Kopf steckt, sondern bis in die äußersten Extremitäten verästelt ist. Oktopoden sind so bizarr, als wären sie Wesen von einem anderen Stern. Zugleich beeindrucken sie durch Feinfühligkeit, Intelligenz und ihren durchdringenden Blick.
Farbe und Musterung und sogar die Textur ihrer Haut passen sich zur Tarnung in Sekundenbruchteilen der Umgebung an. Trickreich sind dabei die sogenannten Chromatophoren, kleine Farbpunkte in der Haut, die je nach Lichteinfall vergrößert oder verkleinert werden. Es ist die biologische Version eines Flachbildschirms, wo Farben ebenfalls durch die Kombination einiger Grundfarben erzeugt werden. Umso verwunderlicher scheint es, dass sie eigentlich nur in schwarz-weiß sehen dürften, da sie nur über einen einzigen Lichtrezeptortyp verfügen. Durch die ungewöhnliche, weite Pupillenform jedoch, durch die das Licht aus vielen verschiedenen Richtungen in die Augen fällt, wird es dort unterschiedlich gebrochen. Je größer die Pupillenfläche, desto stärker dieser Effekt. So wird vermutet, dass sie ihre Umgebung durchaus in ihrer Farbenpracht wahrnehmen – nur eben auf ihre eigene Weise.